Wie häufig ist Alkoholismus?
Der weltweite Alkoholkonsum weist einen steigenden Trend auf. 3% der Bevölkerung ist alkoholabhängig und etwa 5% weisen einen schädlichen Gebrauch auf.
Welche Alkoholmenge schadet dem Körper erheblich?
Die toxische Grenze liegt bei Frauen bei 20g Alkohol pro Tag (0.5L Bier oder ¼ L Wein). Bei Männern liegt die Grenze bei 30g Alkohol pro Tag, das entspricht in etwa 0.75L Bier oder ⅓L Wein. Grundsätzlich ist aber ein täglicher Alkoholkonsum auch in niedrigeren Dosierungen nicht zu empfehlen!
Es kann von einer Alkoholabhängigkeit ausgegangen werden, wenn mindestens 3 von unten stehenden Punkten zutreffen:
- Alkoholverlangen „Craving“
- Kontrollverlust über Beginn, Ende, Menge des konsumierten Alkohols
- Körperliches Entzugssyndrom
- Toleranzentwicklung
- Vernachlässigen anderer Interessen
- Alkoholkonsum trotz anhaltender schädlicher körperlichen, seelischen und sozialen Folgen
Wann kann ein Alkoholentzugssyndrom auftreten?
Bei langjähriger Alkoholanamnese mit abrupter Reduktion entweder durch körperliche Erkrankung, Unfall oder auch spontan. Aber auch Medikamente können die Entstehung eines Entzugssyndroms bis hin zum Delir begünstigen.
Welche Beschwerden treten beim Alkoholentzugssyndrom auf?
Unruhe, Schwitzen, Herzrasen, Bluthochdruck, Zittern, Fieber bzw. Beklemmungsgefühl.
Welche Erkrankungen können durch Alkoholmissbrauch entstehen?
Alkoholabusus kann die Leber akut oder chronisch schädigen. Bei den meisten PatientInnen entsteht die Leberschädigung über lange Zeit. Zunächst kommt es zu einer Leberzellentzündung (Hepatitis), welche dazu führt, dass das Lebergewebe zunehmend bis hin zur Zirrhose „schrumpft.“ Im Rahmen der Zirrhose kommt es zu einem Anstieg des Pfortaderdrucks (portale Hypertension), der mit Beschwerden wie Bauchwasser, Leberkoma, Krampfadern, Leberkrebs einhergeht.
Im Gegensatz dazu kann das Krankheitsbild auch akut ablaufen, d.h. mit einer kurzen Krankengeschichte. In dem Fall führt ein massiver Alkoholkonsum zu einer verstärkten Fetteinlagerung in der Leber, welche mit einem akuten Krankheitsverlauf einhergeht. Häufig liegt eine Gelbsucht vor, die Ausdruck des sich abzuzeichnenden Leberversagens.
Ein Alkoholmissbrauch kann aber auch zu einer körperlichen Schäden außerhalb der Leber führen:
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
- Psychische Erkrankungen wie z.B. Depression
- Neurologische Erkrankungen (Encephalopathie, Polyneuropathie)
- Das Krebsrisiko steigt im Allgemeinen u.a. Speiseröhren-, Bauchspeicheldrüsen- und Darmkrebs.
Wie kann ein alkoholischer Leberzellschaden diagnostiziert werden?
Über die Anamnese, Klinik (u.a. Bauchwasser, Gelbsucht, Leberkoma, Muskelschwund) und eine Blutabnahme. Eine Biopsie der Leber ist hingegen nicht erforderlich.
Wie wird eine alkoholische Hepatitis therapiert?
Vorrangig ist die sofortige und anhaltende Alkoholabstinenz. Daraus resultierende Alkoholentzugssyndrome müssen medikamentös abgefedert werden. Infekte müssen frühzeitig erkannt und entsprechend therapiert werden. Ein Nikotinverzicht ist aus hepatologischer Sicht ebenfalls ratsam.
Die leberspezifische Therapie richtet sich nach der Entstehungsgeschwindigkeit der Erkrankung sowie deren Ausprägungsgrad.
Kann ein alkoholische Hepatitis (ASH) vollständig abheilen?
Ja, wobei dies nicht immer gelingt. 40% der PatientInnen entwickeln im Anschluss eine Vernarbung der Leber (Fibrose). Regelmäßige Verlaufskontrolle mit dem Fibroscan ermöglichen es den Fibrosegrad zu überwachen.
Kann ein alkoholische Leberzirrhose vollständig abheilen?
Die Zirrhose ist mit wenigen Ausnahmen irreversible. Häufig kann aber der Krankheitsverlauf verzögert werden.