Was ist eine eosinophile Ösophagitis?
Bei der eosinophile Ösophagitis handelt es sich um eine immunvermittelte Erkrankung der Speiseröhre, die mit der Zeit zu einer fehlerhaft funktionierenden Speiseröhre führen kann. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass in der Histologie vermehrt eosinophile Granulozyten nachgewiesen werden können.
Wie häufig ist eine eosinophile Ösophagitis?
Auch wenn insgesamt die eosinophile Ösophagitis sehr selten ist, zählt sie nach der Reflux-Ösophagitis zur zweithäufigsten entzündlichen Erkrankung der Speiseröhre. Sie gilt mittlerweile als die häufigste Ursache von Schluckstörung und Bolusobstruktion (= in der Speiserröhre steckengebliebener Bissen) bei Kindern und Erwachsenen.
Wer ist von einer eosinophile Ösophagitis betroffen?
Die eosinophile Ösophagitis kann in jedem Alter auftreten, wobei der Krankheitsaltersgipfel zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr ist. Sie tritt etwa 2 bis 3x häufiger bei Männern auf.
Welche Beschwerden können bei einer Eosinophilen Ösophagitis auftreten?
Das Leitsymptom ist die Schluckstörung, etwa beim Verzehr von Fleisch, Äpfeln oder Reis, begleitet von einem retrosternalen Schmerz. PatientInnen entwickeln vermutlich unterbewusst Vermeidungsstrategien. Dazu zählen Strategien wie z.B. sehr langes Kauen, reichlich Nachtrinken, Pürieren im Mixer, Vermeidung schwer zu schluckender Nahrungsmittel, Meiden von Restaurantbesuchen. Aus dem Grund wird die Diagnose meistens verspätet gestellt – nämlich, wenn diese Vermeidungsstrategien den Krankheitsverlauf nicht mehr kompensieren können und es zu einem Bolusereignis (= in der Speiserröhre steckengebliebener Bissen) kommt.
Wie erfolgt die Diagnose einer erkrankung?
Die Verdachtsdiagnose wird anhand der klinischen Symptome gestellt und durch Gewebsproben, die während einer Magenspiegelung entnommen werden, bestätigt.
Wie wird eine eosinophile Ösophagitis therapiert?
Die Therapie der aktiven Erkrankung ist obligat. Ziel der Therapie ist es, die Entzündung in der Speiseröhre aufzuhalten. Damit soll eine Vernarbung vermieden werden. Die Therapie besteht aus folgenden Ansätzen:
- Magenschutz
- Kortison
- Eliminationsdiät
Wie sieht eine Diät zur Behandlung einer eosinophile Ösophagitis aus?
Sie stellt eine gute Alternative zur medikamentösen Therapie dar. Die höchste Ansprechraten werden mit der Six-Food Eliminationsdiät erzielt, bei der folgende Nahrungsmittel weggelassen werden müssen: Eier, Nüsse, Soja, Fisch/Meeresfrüchte, Weizen und Kuhmilch.
Was sind die Vor- und Nachteile bei der diätologischen Behandlung?
Der Vorteil ist, dass die eosinophile Ösophagitis kausal unterdrückt wird, während bei einem medikamentösen Zugang die Entzündungshemmung im Vordergrund steht. Der Nachteil besteht darin, dass eine strenge Diät auch langfristig durchgehalten werden muss – „etwas meiden reicht nicht.“
Was soll durch eine Therapie erzielt werden?
An vorderster Stelle stehen die Symptomfreiheit und Normalisierung der Lebensqualität. Der Krankheitsverlauf soll angehalten, um irreversible funktionelle Schäden an der Speiseröhre zu vermeiden.
Muss der Therapieerfolg mittels Gastroskopie ermittelt werden?
Ja, weil Symptome nicht mit dem histologischen Ergebnis übereinstimmen müssen, sodass selbst bei asymtomatischen PatientInnen eine Gastroskopie zur Evaluierung, ob ein Absprechen vorliegt, durchgeführt werden muss.
Welche Komplikationen können bei eosinophile Ösophagitis auftreten?
PatientInnen mit unbehandelter Erkrankung/ verzögerten Diagnosestellung bzw. solche die ein Nichtansprechen zeigen, haben ein erhöhtes Risiko für Engstellen in der Speiseröhre.
Kann eine eosinophile Ösophagitis entarten?
Nach derzeitigem Wissensstand stellt die Erkrankung an sich kein Risiko für eine maligne Entartung dar.